Ab Montag, den 23.5. erweiterte sich das DAIKA Team um 2 Personen: Marjeta, eine Lehramtsstudentin aus Albanien, die bei den Untersuchungen der Kinder, der Organisation und der Dokumentation half, und zum zweiten Mal Ulla Kloer aus Deutschland, die erneut den augenärztlichen Schwerpunkt übernahm.
Nach den Untersuchungen in Plana fuhren wir nachmittags nach Zejmen, um im dortigen Bürgeramt den neuen Untersuchungsraum einzurichten, der uns kostenlos vom Bürgermeister zur Verfügung gestellt wird. Unser langjähriger albanischer Mitarbeiter Dritan hatte das im Vorfeld zu unserer Freude organisieren können. Die gespendeten Untersuchungsgeräte, wie Spaltlampe mit elekrischem Hubtisch, um die Augen komplett untersuchen zu können, Autorefraktometer, um die Augen auszumessen, Scheitelbrechwertmesser, um die Brillen ausmessen zu können und Sehzeichen-Projektor hatten wir in großen Kartons sicher verpackt bereits zu diesem Ort schicken bzw. bringen lassen. Immer wieder erstaunlich, wie gut die Logistik in Albanien funktioniert.
Nachdem wir den übermächtigen Konferenztisch in dem Zimmer auseinander gebaut und alles nach unseren Vorstellungen eingerichtet hatten, starteten wir gleich am nächsten Tag mit den Untersuchungen. Schon bald hatte sich herum gesprochen, dass DAIKA vor Ort ist, und die SchülerInnen der nahegelegenen Schule wurden in Gruppen zu uns geschickt. So konnten wir den Ansturm in 2-3 Teams in einem Raum arbeitend, bewältigen. Bei unserem nächsten Einsatz wird vor dem Bürgerhaus statt der Europaflagge vielleicht die DAIKA Flagge gehisst ;).
Nach drei Tagen in Zejmen führte uns der Weg in die Berge nach Fushe Arrez, wo wir bereits letztes Jahr eine kleine, sehr einfache Augenstation eingerichtet hatten. Diesmal hieß es, dass unser bisheriger Raum anders genutzt werden sollte und wir eine Etage höher ziehen müssten, dadurch aber viel mehr Platz gewinnen konnten. In dem maroden Bau haben wir bis in die Nacht hinein unsere neue DAIKA Augenstation aufgebaut und eingerichtet, so dass wir am nächsten Morgen bereits richtig loslegen konnten. Die vielen Patienten warteten schon auf uns im Treppenhaus, darunter für uns inzwischen viele bekannte Gesichter. Drei Tage dauerte der Behandlungsmarathon in Fushe Arrez bevor wir am Samstag im frühen Abend in Shkodra ankamen, unserem letzten Einsatzort.
Am Sonntag konnten wir erstmals durchatmen und uns ein wenig regenerieren. Die Zeit haben wir genutzt, und einen bekannten albanischen Maler, Pjerin Sheldija, auf den wir über eine Reportage in einer Zeitung in Deutschland aufmerksam geworden waren, aufgesucht. Er wohnt mitten in Shkodra, wo wir Sonntag mittags um 12h an der privaten Wohnungstür anklopften. Die albanische Gastfreundschaft ist umwerfend, nach kurzer Erklärung unseres Anliegens durch unseren Helfer, Guide, Organisator. Dolmetscher, Fahrer und Bodyguard Dritan, wurden wir herzlichst im Wohnzimmer des Ehepaars empfangen, konnten mit dem Künstler und seiner Frau, die inzwischen auch wunderbare Ölbilder malt, sprechen und uns die vielen Bilder an den Wänden anschauen. Eine wunderbare Erfahrung.
Nach drei Tagen Arbeit in den Räumlichkeiten des dortigen Augenarztes Astrit Beci hieß es am 2.Juni 16, von Albanien Abschied zu nehmen. Und schon rumoren neue Ideen und Gedanken zu Veränderungen, Verbesserungen und Erweiterungen der DAIKA Arbeit in Albanien...
Mirupafshim Shqiperi